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Graffitientfernung

Oberflächentechnik

Fräsen + Schleifen + Kugelstrahlen + Sandstrahlen

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Technische Argumente gegen Graffiti und für Fassadenschutz

Graffiti- Spray- Farben sind stark lösemittelhaltig, damit sie als Reparaturlack gut verlaufen und eine geschlossene Oberfläche bilden.

Obwohl diese Lacke nach Herstellerangaben i.d.R. nach 24 Stunden oberflächentrocken sind, verbleiben unter der ausgehärteten Oberfläche noch für Wochen und Monate frei bewegliche Lösungsmittel. Je dicker die Lackschicht, desto mehr Lösungsmittel auf längere Sicht.

Die Lösungsmittel sind leicht beweglich und besitzen einen niedrigen Dampfdruck, vergleichbar mit Alkohol. Anschaulich verdampft alkoholhaltiges Parfüm schnell und entzieht dabei dem Untergrund die Verdampfungswärme- die Oberfläche kühlt ab.

Der niedrige Dampfdruck hat ein rasches Eindiffundieren der Lösungsmittel in alle diffusionsoffenen Baustoffe ( Putze, Fassaden, Farbanstriche ) zur Folge.

Dabei schleppen Lösungsmittel Farbpigmente mit.

Die leiche Beweglichkeit der Sprayfarben äußert sich auch im kleinen Grenzwinkel, den die enthaltenen Lösemittel einstellen. Der Grenzwinkel einer Flüssigkeit hängt von deren Oberflächenspannung ab, diese wiederum von den Kräften zwischen den Teilchen der Flüssigkeit. So bildet Wasser auf seiner Oberfläche ein regelrechtes Netzwerk aus. Ein Glas kann daher bis über den Rand gefüllt werden- auf Grund der Oberflächenspannung bildet sich ein regelrechter Berg.

Geringe Oberflächenspannung bedeutet enger Grenzwinkel. Solche Flüssigkeiten, wie es die Lösungsmittel sind, können daher in kleinste Ritzen und Spalten eindringen. Erschwerend kommt noch hinzu, daß moderne Sprühfarbe neuerdings extrem niedermolekular eingestellt sind, um einen guten Farbverlauf und Füllung zu erreichen

Liegt ein Graffiti auf der Oberfläche auf, handelt es sich eigentlich um eine aufliegende, geschlossene Lackschicht. Solche Lacke setzen der Diffusion von Wasserdampf einen extrem hohen Widerstand entgegen.

Der von innen nach außen durch die Außenwand diffundierende Wasserdampf bleibt demnach unter der Lackschicht stecken. Beispielrechnungen nach DIN 4108 ( Verfahren nach Glaser ) zeigen, daß während der Tauperiode ( Winter ) die Gefahr der Tauwasserbildung an der Grenzfläche zwischen Putz und Graffiti- Lack besteht. Der Putz wird das kondensierende Wasser aufsaugen, der Frost schlägt durch die Graffiti- Lackschicht durch, gefriert das Kondenswasser.

Eingeschlossenen überdurchschnittliche Durchfeuchtung eines Baukörpers ( wie es hinter dem Graffiti vorliegt ) bedeutet gleichzeitig Herabsetzung des Wärmedurchgangswiderstandes. Allmählich bildet sich eine Wärmebrücke aus, die wiederum auf die Tauwasserbildung rückkoppelt.

Graffiti auf Altbausubstanz ist häufig mit Graffiti auf durchfeuchteten Mauerwerk gleichzusetzen. Die Feuchtigkeit kommt hier in erster Linie von unten, hervorgerufen durch die Kapillartätigkeit der Baustoffe. Die Feuchtigkeit steigt in einem Baustoff so weit auf, bis sich Feuchtenachschub von unten und Verdampfungsmenge an der Oberfläche die Waage halten. Durch eine geschlossene Graffiti- Lackschicht kann kein Wasser verdampfen ( s.o. )

Aus den genannten Gründen wird deutlich, wie sinnvoll ein Schutz ist, der das Eindringen und Abbinden der Lösungsmittel in den Baukörper weitestgehend verhindert.

Der eigentliche Schutz vor Bauschäden ergibt sich jedoch vorrangig durch eine einfache und vor allem schnelle Entfernung der Graffiti- Farbe sowie durch ein dem Untergrund und den Reinigungsbedürfnissen angepasstem Graffitischutzsystem